Ein schmaler Weg von Christian Liniger

Ein schmaler Weg von Christian Liniger
Erinnerungen eines Verdingbuben
Christian Liniger erzählt aus seinem Leben als Verdingbub. Geboren 1945 als sechstes von sieben Kindern, wurde er bereits im Spital von der Mutter getrennt.
Der Autor beschreibt seine Kindheit und das junge Erwachsenenleben mit eindrücklichen, empathischen und treffenden Worten. Bewundernswert finde ich seine positive Einstellung, seine Reflexionsfähigkeit (bereits in jungen Jahren), sein Fleiss und seine enorme Hilfsbereitschaft.
Das Buch liest sich trotz der schwierigen Geschichte leicht und flüssig. Es ist immer spürbar, dass er den Glauben an sich nie verliert. Mit Fleiss, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Ausdauer nimmt er sein Leben selber in die Hand und schafft den Sprung zur Ausbildung und Ausübung seines Traumberufes.
Hier ein kleiner Auszug: «Als ich drei Jahre alt war, brachte man mich bereits an meinen dritten Pflegeplatz. Der Unterschied zu meinen vorherigen Pflegeeltern war extrem. Hier lernte ich zu kämpfen. Misshandlungen zu akzeptieren. Immer wieder aufzustehen. Ängste zu überwinden. Menschen zu hassen und doch freundlich zu ihnen zu sein. Ich weinte öfters, aber es waren eigentlich nie Tränen des Selbstmitleides. Ich musste meine Situation akzeptieren… Mit sieben Jahren wurde ich schliesslich an meinen vierten Pflegeplatz versetzt… Es war einiges viel besser. Man brauchte mich.»
Sehr empfehlenswertes Buch!