Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104 von Susanne Abel
Unfassbar berührend!
Dieser Roman spielt in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis heute in Deutschland. Ein kleiner Junge, der nichts über sich und seine Herkunft weiss kann, wird gefunden und landet in einem Kinderheim. Man gibt ihm den Namen Hartmut, bzw. Nr. 104. In dem katholischen Kinderheim herrschen unfassbar strenge Regeln. Beim kleinsten Verstoss werden die Kinder auf grausamste Weise bestraft. Nr. 104 kennt nur einen Lichtblick, die um ein paar Jahre ältere Margret. Sie hält ihre schützende Hand über ihn und sie ist die einzige, mit der er spricht. Sonst bleibt er stumm und wird als schwachsinnig bezeichnet.
Margret und Hardy (so wird er von Margret genannt) werden im Kinderheim getrennt. Durch Zufall findet Margret den Jungen Jahre später und rettet ihn aus einem Heim, wo er als medizinisches Versuchsopfer missbraucht wird. Sie heiraten und gründen eine Familie. Mit aller Kraft versuchen sie gemeinsam das Geschehene zu vergessen und ein normales Leben zu führen. Aber die Folgen der Vergangenheit holen sie ein und bestimmen auch das Leben der nachkommenden Generationen. Emily, ihr Urgroskind, leidet unter dem unsteten Lebenswandel ihrer Mutter und wächst bei ihnen auf. Als Jugendliche beginnt sie, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und ihr Erbe der unverarbeiteten Traumata ihrer Familie aufzuarbeiten.
Ein bewegender Familienroman über den Einfluss unserer Vergangenheit auf unsere Nachkommen. Eindringlich - aufrüttelnd – empfehlenswert!